Liedtexte des Liederweges.

 

Das BERGISCHE HEIMATLIED

Wo die Wälder noch rauschen, die Nachtigall singt,
die Berge hoch ragen, der Amboss erklingt.
Wo die Quelle noch rinnet aus moosigem Stein,
die Bächlein noch murmeln im blumigen Hain.
Wo im Schatten der Eiche die Wiege mir stand,
da ist meine Heimat, mein Bergisches Land.

Wo die Wupper wild woget auf steinigem Weg
An Klippen und Klüften sich windet der Steg.
Wo der rauchende Schlot und der Räder Gebraus,
die flammende Esse, der Hämmer Gesaus
Verkünden und rühmen die fleißige Hand:
Da ist meine Heimat, mein Bergisches Land!

Wo die Schwerter man schmiedet dem Lande zur Wehr,
wo´s singet und klinget dem Höchsten zur Ehr,
wo das Echo der Lieder am Felsen sich bricht,
der Finke laut schmettert im sonnigen Licht,
wo der Handschlag noch gilt als das heiligste Pfand,
da ist meine Heimat, mein Bergisches Land.

Wo so wunderbar wonnig der Morgen erwacht,
im blühenden Tale das Dörfchen mir lacht,
Wo die Mägdlein so wahr und so treu und so gut,
Ihr Auge so sonnig, so feurig ihr Blut,
Wo noch Liebe und Treue die Herzen verband:
Da ist meine Heimat, mein Bergisches Land!

Keine Rebe wohl ranket am felsigen Hang,
kein mächtiger Strom fließt die Täler entlang.
Doch die WäIder sie rauschen so heimlich und traut,
ob grünenden Bergen der Himmel sich blaut,
drum bin ich auch weit an dem fernesten Strand:
Schlägt mein Herz der Heimat, dem Bergischen Land.

Wo den Hammer man schwinget, mit trotziger Kraft,
da schwingt man die Schwerter auch heldenhaft,
wenn das Vaterland ruft, wenn das Kriegswetter braust,
hebt kühn sich zum Streite die bergische Faust,
dem Freunde zum Schutze, dem Feinde zur Schand,
mit Gott für den Kaiser, fürs Bergische Land!

Text: Rudolf Hartkopf (1892), Melodie: Caspar Joseph Brambach

Auf, du junger Wandersmann

Auf, du junger Wandersmann,
Jetzo kommt die Zeit heran,
Die Wanderszeit, die gibt uns Freud.
Woll´n uns auf die Fahrt begeben,
Das ist unser schönstes Leben,
Große Wasser, Berg und Tal
Anzuschauen überall.

Text und Musik: anonym aus Franken (um 1840)

Am Brunnen vor dem Tore

Am Brunnen vor dem Tore
Da steht ein Lindenbaum;
Ich träumt in seinem Schatten
So manchen süßen Traum.
Ich schnitt in seine Rinde
so manches liebe Wort.
Es zog in Freud und Leide
Zu ihm mich immer fort.

Text: Wilhelm Müller (1822), Melodie: Franz Schubert (1827 aus: Winterreise)

Es klappert die Mühle am rauschenden Bach

Es klappert die Mühle am rauschenden Bach:
Klipp klapp.
Bei Tag und bei Nacht ist der Müller stets wach:
Klipp klapp.
Er mahlet das Korn zu dem kräftigen Brot,
und haben wir dieses, so hat´s keine Not.
Klipp klapp, klipp klapp, klipp klapp!

Text: Ernst Anschütz (1824), Melodie: Carl Reinecke (1770)

Das Wandern ist des Müllers Lust

Das Wandern ist des Müllers Lust,
das Wandern ist des Müllers Lust,
das Wandern!
Das muß ein schlechter Müller sein,
dem niemals fiel das Wandern ein,
dem niemals fiel das Wandern ein,
das Wandern.
Das Wandern, das Wandern,
das Wandern, das Wandern, das Wandern.

Text: Wilhelm Müller (1821), Melodie: Franz Schubert (1823)

Freut euch des Lebens

Freut euch des Lebens,
weil noch das Lämpchen glüht;
Pflücket die Rose,eh‘ sie verblüht!
Man schafft so gerne sich Sorg´ und Müh´,
sucht Dornen auf und findet sie
und läßt das Veilchen unbemerkt,
das still am Wege blüht!

Text: Johann Martin Usteri (1793), Melodie: Hans Georg Nägeli (1795)

Mein Vater war ein Wandersmann

Mein Vater war ein Wandersmann
Und mir steckt’s auch im Blut;
Drum wandr‘ ich froh so lang ich kann
Und schwenke meinen Hut.
Valeri, valera,
Valeri, valera ha ha ha ha ha,
Valeri, valera,
Und schwenke meinen Hut.

Text: Friedrich Sigismund (Anfang 19.Jhdt.), Melodie: Johann Michael Anding (1876)

Im Frühtau zu Berge

Im Frühtau zu Berge wir gehen, fallera
So grün wie Smaragde sind die Höhen, fallera.
Wir wandern ohne Sorgen, singend in den Morgen,
bevor noch im Tale die Hähne krähn.
Wir wandern ohne Sorgen, singend in den Morgen,
bevor noch im Tale die Hähne krähn.

Text: Walter Hensel (19. Jhdt.), nach dem schwedischen Wanderlied von Olaf Thumann, Melodie: Edwin Ericson

Hoch auf dem gelben Wagen

Hoch auf dem gelben Wagen, sitz ich beim Schwager vorn.
Vorwärts die Rosse traben, lustig schmettert das Horn.
Täler und Wiesen und Auen, leuchtendes Ährengold,
möchte so gerne noch schauen, aber der Wagen der rollt.

Text: Rudolf Baumbach (1820); Melodie: Heinz Höhne (1922)

Wohlauf, in Gottes schöne Welt

Wohlauf, in Gottes schöne Welt, lebe wohl ade!
Die Luft ist blau und grün das Feld, lebe wohl ade!
Die Berge glühn wie Edelstein,
ich wandre mit dem Sonnenschein,
ins weite Land hinein;
ins weite Land hinein.

Musik: trad.; Text Julius Levy

Weißt du, wie viel Sternlein stehen

Weißt du wie viel Sternlein stehen an dem blauen Himmelszelt?
Weißt du, wie viel Wolken gehen weithin über alle Welt?
Gott der Herr hat sie gezählt, dass ihm auch nicht eines fehlet
an der ganzen großen Zahl,
an der ganzen großen Zahl.

Text: Wilhelm Hey (1837); Musik: Volksweise anonym, nach „Oh Deutschland, ich muss marschieren“

Kein schöner Land

Kein schöner Land zu dieser Zeit
Als hier das unsre weit und breit,
|: wo wir uns finden wohl unter Linden zur Abendzeit ‚:|

Da haben wir so manche Stund
gesessen da in froher Rund.
|: und taten singen, die Lieder klingen im Eichengrund ‚:|

Text und Musik: A.W.F. von Zuccalmaglio (1838)

Jetzt kommen die lustigen Tage

Jetzt kommen die lustigen Tage, Schätzel ade,
und das ich es dir auch nur sage,
es tut mir gar nicht weh.
|: Und im Sommer, da blüht der rote, rote Mohn,
und ein lustiges Blut kommt überall davon, Schätzel ade, Schätzel ade ‚:|

Text und Musik: trad. 19. Jhdt; mündlich überliefert aus Mähren